Alles was man über das Oktoberfest wissen muss

Alle Jahre wieder feiern die Bayern zusammen mit Menschen aus Deutschland und vielen anderen Nationen der Welt das Oktoberfest. Das Volksfest genießt einen weltweiten Ruhm: Jeder möchte einmal im Leben das Oktoberfest besuchen und die Feier seines Lebens genießen. Auch wenn das Fest selbst sehr bekannt ist, kennen nur die Wenigsten seine Tradition, Herkunft, Geschichte oder andere Details über das Oktoberfest. Der nachfolgende Artikel liefert Informationen zu den am häufigsten gestellten Fragen über das bayerische Traditionsfest.

Es heißt Oktoberfest, warum feiert man im September?

Wie das Oktoberfest entstanden ist
Wie das Oktoberfest entstanden ist

Wiesnbesucher wundern sich immer wieder, warum das Oktoberfest im September gefeiert wird, wenn der Name doch einen anderen Termin erahnen lässt. Tatsächlich begann das erste Oktoberfest am 17. Oktober – heute beginnt die Wiesn dagegen einen Monat vorher. Grund für diese Verschiebung ist das Münchener Sauwetter. Im Oktober kann der eine oder andere Schneesturm das schöne Fest versauen.

So gab es bereits im München-Reiseführer von 1863 unschöne Gerüchte rund um das Münchener Klima. Johann von Lamont berechnete zu seiner Zeit, dass die Münchener jährlich nur 17 heitere Tage genießen können, vollkommen trüb sind 127 Tage, gemischt 221. Seine Erfahrung zeigte, dass im September, dem „Münchner Altweibersommer“, noch einige heitere Tage möglich waren. So wurde im Jahr 1828 der Antrag gestellt, das Oktoberfest auf den dritten Sonntag im September zu verlegen. Dieser Antrag wurde vom Stadtrat abgelehnt, da die Wiesn damals noch eine landwirtschaftliche Fläche war.

Nachdem die Ernte abgewartet wurde, konnten sich die Oktoberfestbesucher auf den Feldern vergnügen. Im selben Jahr (1828), als der Antrag abgelehnt wurde, schüttete aus allen Wolken. Ein Jahr später kam es noch schlimmer, und es fegte vier Tage lang ein Schneesturm über München. Das Oktoberfest wurde erstmals 1872 in den September verlegt, man die um die Wiesn liegenden Felder in Bauland umwandelte.

Seit der Entstehung des Volksfestes wurde der Termin aber erst 1904 offiziell verschoben: Damals beschloss der Stadtrat, dass der Oktoberfest-Hauptsonntag zwischen dem 28. September und 4. Oktober liegen sollte.

Was zieht man zum Oktoberfest an?

Für de Madl

Wiesn Besucherinnen, die die bayerische Tradition wahren möchten, tragen das Dirndl. Diese bayrische Tracht gibt es aufgrund der großen Beliebtheit der vergangenen Jahren in den verschiedensten Varianten. Unterschiedliche Stoffmuster, verschiedene Rocklängen und viele Farben stehen den Mädels zur Verfügung.

Das Dirndl selbst wird mit passenden Accessoires und einer passenden Frisur komplettiert. Die Frisur kann hochgesteckt oder als Zopf gewählt werden – ganz passend zu Kleid. Bei den Accessoires sollten die Mädels nicht übertreiben, schließlich sollen die Blicke nicht an die falschen Stellen gelenkt werden.

Für de Buam

Männliche Besucher tragen kurze Lederhosen oder Kniebundhosen:

  • Klassische Lederhosen sind in diversen Braun- und Grautönen sowie Schwarz erhältlich.
  • Als Material kommt glattes oder Wildleder infrage. Hochwertige Modelle bestehen aus Hirschleder.
  • Eine Trachtenlederhose wird mit Hosenträgern getragen, welche auf Brusthöhe mit einem Querriegel verbunden sind.
  • Die Lederhose besitzt in der Regel aufwendige Stickereien.
  • Passend zur Kniebundlederhose tragen die Buben lange, über das Knie hochgezogene Strümpfe.
  • Als Oberbekleidung kommt ein kariertes oder einfarbiges Hemd infrage.
  • Als Schuhwerk sind Haferlschuhe oder Wanderschuhe üblich.

Wie ist das Oktoberfest entstanden?

Den Grundstein für das Oktoberfest legte ein bürgerlicher Unteroffizier, welcher Mitglied der bayerischen Nationalgarde war. Zur Hochzeit von Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen und Ludwig von Bayern schlug er vor, die Hochzeit mit einem riesigen Pferderennen zu feiern.

Nachdem das königliche Brautpaar am 12. Oktober 1810 heiratete, fand fünf Tage später das erste Pferderennen statt, welches der Vorreiter des Oktoberfests war. Die „Wiese“, auf der das Rennen stattfand, übernahm den Namen der Prinzessin, und ist heute als „Theresienwiese“ bekannt.

Bereits ein Jahr später waren sich alle Menschen einig, dass dieses Fest weiterhin stattfinden sollte. Das Fest fand Jahre später als privat finanzierte Veranstaltung statt, bis die Münchner Stadtväter die Zügel im Jahr 1819 selbst in die Hand nahmen. Unter Leitung der Stadt München sollte das Fest jedes Jahr stattfinden – mit zahlreichen Buden, Karussellen und anderen Attraktionen.

Im Laufe der Jahre erlebte das Oktoberfest viele Wandlungen, wodurch es von Jahr zu Jahr beliebter wurde und bis sich bis heute zum größten Volksfest der Welt entwickelte.

Wie groß sind die Zelte und wie kommt man da rein?

Do gemma hi! Den Wiesn-Besuchern stehen insgesamt 14 große Zelte zur Auswahl – eines ist schöner als das andere. Zusätzlich zu den Großen gibt es kleine und mittlere Zelte, die zwischen 90 und 500 Sitzplätze bieten und eine nahezu familiäre Atmosphäre bieten. Wer einen oder mehrere Sitzplätze in einem der zahlreichen Zelte belegen möchte, der muss frühzeitig reservieren, denn die Plätze sind heiß begehrt. Ohne Reservierung sind die Chancen zwar kleiner, jedoch ist es nicht unmöglich, sich einen Platz im Bierzelt zu sichern. Insgesamt gibt es rund 150.000 reservierungsfreie Plätze. Wer seine Chancen steigern möchte, reserviert: Die Reservierung selbst ist kostenlos, man kauft stattdessen Wertmarken oder Gutscheine für Getränke oder Gerichte, welche vorab gezahlt werden müssen und im Zelt dann einlösbar sind.

Was kann man beim Oktoberfest erleben?

Die Erlebnisse des Oktoberfests sind genauso variationsreich wie ihre Besucher: Hier tummeln sich nur hartgesottene Bayern, sondern auch viele andere Menschen aus ganz Deutschland und anderen Teilen der Welt. Jeder möchte einmal Teil des größten Volksfestes der Welt werden und so reisen einige Menschen Hunderte Kilometer, um zusammen mit anderen Menschen zu schunkeln, trinken und essen. Es werden nette Worte, unwiderstehliche Blicke ausgetauscht und tolle Geschichten erzählt. Eines ist aber klar: Jeder Besuch ist ein einzigartiges Erlebnis.

Artikelbild: © drubig-photo – Fotolia.com

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